Gute Aussichten für werdende Auszubildende im Landkreis
Erlangen. In Schlüsselbranchen wie Gewerbe, Handel, Gesundheits- und Sozialwesen oder Verwaltung herrscht in der Region Erlangen und Erlangen-Höchstadt großer Ausbildungsbedarf, wie Simon Deichsel von der Agentur für Arbeit auf dem 41. „Forum Ausbildung“ im Landratsamt in der Halbjahresbilanz berichtet: „Der Trend vom Ausbildungsmarkt zum Bewerbermarkt hält an. Auf jeden Bewerber kommen zwei Ausbildungsstellen.“ Während die Zahl der Ausbildungsstellen wieder deutlich gestiegen ist, konnte bei den gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern nur ein geringerer Anstieg festgestellt werden. Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit verrät auch, dass annähernd ein Drittel aller Bewerberinnen und Bewerber eine ungeförderte Berufsausbildung beginnt. Vertreterinnen und Vertreter von Arbeitsagentur, IHK, Handwerkskammer und Beruflichem Schulzentrum diskutierten über die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt im Landkreis. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung war die Vorstellung von Möglichkeiten zur Qualifizierung, Ausbildung und Weiterbildung in Teilzeit. Unternehmen müssen heute stärker als früher aktiv um Jugendliche werben. Die Arbeitsagentur versuche verstärkt, auch junge Flüchtlinge an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt heranzuführen.
Ausbildungssituation als gemeinsame Herausforderung
Landrat Alexander Tritthart betonte die Bedeutung der Ausbildung für die regionale Wirtschaft und Gesellschaft und die wichtige Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Arbeitsmarktakteuren, um die Ausbildungssituation im Landkreis zu verbessern: "Eine qualifizierte Ausbildung ist der Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Es ist wichtig, dass wir junge Menschen frühzeitig für eine Ausbildung begeistern und ihnen die nötige Unterstützung bieten, um ihre Potenziale zu entfalten."
Bildungschancen für alle
Mit Hilfe des Bildungsbüros will der Landkreis die Bildungsqualität und Bildungschancen seiner Bürgerinnen und Bürger erhöhen. Die Ansprechpartnerin der Bildungsregion Nikola Pfann berichtete über den aktuellen Stand der Projekte. Um den Übergang von Schule und Beruf für junge Menschen zu verbessern, veranstaltete das Bildungsbüro in Kooperation mit dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit zu Beginn des Jahres Informationsveranstaltungen zu den Themen Jugendberufsagentur sowie Qualifizierung, Ausbildung und Weiterbildung in Teilzeit. Weiterhin unterstützt und begleitet das Bildungsbüro unterschiedliche Projektgruppen, die aus der letztjährigen Veranstaltung der Zukunftswerkstatt „Duale Ausbildung in Erlangen/Erlangen-Höchstadt stärken“ hervorgegangen sind, bei der Umsetzung ihrer Ideen. Um Neuzugewanderten und Geflüchteten im Landkreis bereits frühzeitig bei der Integration zu unterstützen, wird das Projekt „Migrationssensible Bildungs- und Erziehungsberatung“ bei der Caritas Herzogenaurach durch die Bildungsregion gefördert. Das Ziel des Projekts ist es, das Zusammenwirken von Kita, Schule, Integrations-, Erziehungsberatung landkreisweit zu verbessern um damit zur Förderung der Bildungschancen für Neuzugewanderte beizutragen.
Die Bildungsregionen in Bayern sollen dazu beitragen, Bildungsangebote besser auf die Bedürfnisse der Regionen abzustimmen und den Zugang zu Bildung zu verbessern. Ziel ist auch, die Übergänge zwischen den verschiedenen Schularten zu erleichtern und Möglichkeiten der Weiterbildung aufzuzeigen.
Seit 2002 gibt es das halbjährlich tagende Forum Ausbildung im Landkreis Erlangen-Höchstadt.