Naturschutz und Artenvielfalt

29. Mai 2024: Neues Beweidungsprojekt im Naturschutzgebiet Mohrhof mit Camargue-Pferden
BU: Halbwild, robust und sumpfliebend:  Camargue-Pferde tragen Dank ihrer natürlichen Eigenschaften zur Pflege des Mohrhofgebiets bei. Foto: Johannes Marabini/Untere Naturschutzbehörde.

Mohrhof, Erlangen-Höchstadt. Das Naturschutzgebiet Mohrhof erhält Unterstützung in Form eines neuen Beweidungsprojektes mit Camargue-Pferden. Diese Pferderasse ist bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit an feuchte Lebensräume und soll dazu beitragen, die nassen Streuwiesen und Schilfröhrichte des Gebiets nachhaltig zu pflegen. Mit diesem Projekt setzt die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Erlangen-Höchstadt ein weiteres Zeichen für den Naturschutz und die Förderung der Artenvielfalt in der Region. Die Pferde im Mohrhofgebiet gehören zwei privaten Pferdehaltern, die sich um ihre Pflege kümmern. Die Koppel befindet sich nördlich und westlich des Großen Weihers im Naturschutzgebiet und bleibt während der Vogelbrutzeit ungestört. Das Betretungsverbot im Naturschutzgebiet gilt auch dort und ist unbedingt zu beachten. Neben den privaten Pferdehaltern und der Unteren Naturschutzbehörde sind auch der Landschaftspflegeverband Mittelfranken, die Eigentümer der Weideflächen und die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Mittelfranken an dem Projekt beteiligt.

Wertvoller Pferdemist für Erhalt und Förderung der Artenvielfalt
Die halbwilden, robusten Camargue-Pferde sind an das Leben in Sumpfgebieten gewöhnt und fressen gerne frisches Schilf. Ihre natürlichen Eigenschaften machen sie ideal für die Landschaftspflege im Mohrhofgebiet. Die Pferdeäpfel der Schimmel spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem: Sie dienen als Lebensraum für zahlreiche Dung fressende Insekten und deren Larven, die wiederum eine wertvolle Nahrungsquelle für viele Vogelarten darstellen. Ein ähnliches Projekt im Naturschutzgebiet Tennenloher Forst hat gezeigt, dass durch die Beweidung mit Przewalskipferden und Pfauenziegen die Anzahl kotfressender Insekten deutlich zunahm und der Wiedehopf, eine früher verschwundene Vogelart, zurückkehrte.

Für weitere Informationen steht gerne Johannes Marabini, Untere Naturschutzbehörde, telefonisch unter 09193/ 20 – 1720 oder per E-Mail an johannes.marabini@erlangen-hoechstadt.de zur Verfügung.

Weihergebiet bei Mohrhof
Das 128,8 Hektar große Teichgebiet bei Mohrhof wurde 1982 als erstes Naturschutzgebiet des Landkreises ausgewiesen und ist als "Vogelfreistätte Weihergebiet bei Mohrhof" international bekannt. Es zählt zu den bedeutenden "Important Bird Areas" und ist Teil des Natura 2000-Netzwerks. Charakteristisch sind die ausgedehnten Verlandungszonen mit Schilf- und Rohrkolbenröhricht sowie Streuwiesen, die seltene Vogelarten wie die Große und Kleine Rohrdommel, den Drosselrohrsänger und die Bekassine beherbergen. Die Streuwiesen sind zudem Heimat einer einzigartigen Pflanzenwelt, in der besonders Orchideen dominieren.