RISE 2024 – Resilienz, Interaktion, Schulung und Empowerment
Erlangen/Erlangen-Höchstadt. Die psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen sowie deren pädagogischen Betreuerinnen und Betreuern ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Vor diesem Hintergrund haben die Gesundheitsregion plus ERH & ER und das Staatliche Gesundheitsamt in Erlangen gemeinsam mit der AOK Mittelfranken eine kostenfreie, fünfteilige Seminarreihe ins Leben gerufen: RISE 2024 – Resilienz, Interaktion, Schulung und Empowerment. Die Workshops werden von erfahrenen Psychologinnen und Psychologen der Akademie für Coaching, Training und Psychotherapie (ACTP) aus Spardorf durchgeführt. Zum Auftakt stellten die Verantwortlichen das Projekt kürzlich im Landratsamt vor. Ziel ist es langfristig, Lehrkräften Werkzeuge an die Hand zu geben, um frühzeitig psychische Belastungen bei Schülerinnen und Schülern zu erkennen und zu bewältigen. An der Reihe nehmen Fachkräfte aus verschiedenen Bildungseinrichtungen teil, darunter Mittel- und Grundschulen sowie Jugendsozialarbeit.
RISE 2024: Eine Antwort auf wachsende psychische Belastungen
Fünf Module vermitteln in den Workshops nicht nur Wissen über Resilienz. Sie bieten auch konkrete Methoden für den Umgang mit schwierigen Situationen im pädagogischen Alltag. Lehrkräfte lernen, frühzeitig psychische Belastungen bei Schülerinnen und Schülern zu erkennen und zu adressieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei darauf, im Kollegium ein Netzwerk für gegenseitige Unterstützung aufzubauen. Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch die AOK Mittelfranken mit einem Beitrag von 8.000 Euro, während der Landkreis Erlangen-Höchstadt einen Eigenanteil von 1.000 Euro übernimmt.
Blick in die Zukunft: Die Bedeutung hochwertiger präventiver Angebote
Das Wohl von Kindern und Jugendlichen in der Region liegt den Verantwortlichen besonders am Herzen: „Die Gesamtheit der aktuellen Herausforderungen, sowohl auf internationaler Ebene als auch im Hinblick auf die wirtschaftliche Lage, lastet schwer auf allen Schultern. Da die Anforderungen im pädagogischen Bereich in diesem Kontext deutlich gestiegen sind, werden präventive Angebote immer wichtiger“, sagt Landrat Alexander Tritthart und betont den hohen Stellenwert der Bildung im Landkreis. Viele Kinder und Jugendliche sind in einer entscheidenden Entwicklungsphase durch die Auswirkungen der Pandemie zusätzlich belastet. Die Stärkung der mentalen Gesundheit leiste „einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung der Zukunft von Heranwachsenden“, ergänzt Dr. Frank Neumann, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes und Projektleiter der Gesundheitsregionplus ERH. Denn: 20,2 Prozent der versicherten Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren weisen ein erhöhtes Risiko für psychische Auffälligkeiten auf, wie Andreas Kaiser, Direktor der AOK in Mittelfranken, informiert. Die Wartezeit auf einen Facharzttermin belaufe sich derzeit auf etwa ein halbes Jahr. Um die Versorgungsstruktur zu stärken, seien daher solche hochwertigen Angebote zur Stärkung der Resilienz und mentalen Gesundheit von großer Bedeutung, weshalb die AOK das Projekt gerne unterstützt.