Vorsorge für den Notfall
Es gibt verschiedene Notsituationen, in denen ein Vorrat an Lebensmitteln und Getränken hilfreich ist. Aber auch im Alltag können Sie von einem Vorrat profitieren.
Bei einem starken Unwetter, Hochwasser, extremer Hitze oder starkem Schneefall und Glätte kann ein Vorrat hilfreich sein, da Sie Ihr Haus möglicherweise nicht verlassen können oder sollten und geplante Einkäufe warten müssen. Gleiches gilt, wenn Sie sich aufgrund einer akuten Erkrankung schonen und im Bett bleiben sollten.
Bei einem „Blackout“ beziehungsweise großflächigen Stromausfall bleiben die Supermärkte und Tankstellen geschlossen. Auch Kühlschrank und Gefrierfach fallen aus und je nach regionalen Voraussetzungen kommt auch kein Trinkwasser mehr aus dem Wasserhahn. Hier hilft ein Lebensmittel- und Getränkevorrat, die Zeit zu überbrücken, bis die staatliche Hilfe anläuft.
Broschüre
Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen (BBK)
Ernährungsvorrat (StMELF)
Checkliste Grundvorrat
Tipps für die Zusammenstellung eines Vorrats
Ein Lebensmittel- und Getränkevorrat ist etwas sehr Individuelles. Es gibt jedoch einige allgemeine Tipps, die bei der Zusammenstellung helfen können:
- Essen und Trinken für 10 Tage. Dieser Zeitraum sollte in der Regel ausreichen, um auch in schwierigeren Lagen die Zeit zu überbrücken, bis staatliche Hilfe eintrifft oder die Notsituation ausgestanden ist. Grundsätzlich gilt: Auch nur ein bisschen Vorrat, zum Beispiel für drei Tage, ist besser als kein Vorrat.
- 2 Liter Flüssigkeit pro Person und Tag. Ein Mensch kann unter Umständen drei Wochen ohne Nahrung auskommen, aber nur vier Tage ohne Flüssigkeit. Ein Getränkevorrat ist daher wichtig, auch wenn es selten ist, dass das Leitungswasser ausfällt. Für einen 10-Tages-Vorrat sollten Sie 20 Liter pro Person kalkulieren.
- 2.200 kcal pro Person und Tag. Damit ist im Regelfall der Gesamtenergiebedarf eines Erwachsenen abgedeckt. In dieser Checkliste finden Sie Lebensmittelgruppen mit Mengenangaben, die Ihnen helfen sollen, Ihren Lebensmittelvorrat ausgewogen zu gestalten. Größere Mengen eines einzelnen Produktes als Vorrat anzulegen, ist nicht empfehlenswert.
- Nur was Sie mögen und vertragen. Nicht nur die Haltbarkeit ist entscheidend. Berücksichtigen Sie Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten oder besondere Bedarfe wie Babynahrung, aber auch persönliche Vorlieben beim Zusammenstellen Ihres Vorrats.
- Prinzip „lebender Vorrat“. Versuchen Sie, Ihren Vorrat in Ihren alltäglichen Lebensmittelverbrauch zu integrieren. So wird er immer wieder verbraucht und erneuert, ohne dass Lebensmittel verderben. Sie sollten Ihren Vorrat nicht nach dem Motto „den brauche ich hoffentlich nie“ anlegen, sondern nach dem Prinzip "lebender Vorrat".
- Stück für Stück aufbauen. Es ist nicht erforderlich, den Vorrat „auf einen Schlag“ anzulegen. Sie können ihn nach und nach aufbauen, indem Sie sich angewöhnen, bei Ihren Einkäufen von länger haltbaren Produkten - wie beispielsweise Nudeln - eine Packung mehr zu kaufen. Achten Sie darauf, den Vorrat aufzufüllen, bevor Sie die letzte Packung anbrechen. Wenn Sie Haustiere haben, denken Sie auch an deren Bedürfnisse. Achten Sie darauf, ausreichend Nahrung, Einstreu, Medikamente und weitere Produkte, die Ihr Tier benötigt, bevorratet zu haben.
- Getränke
2 Liter pro Tag und Person – 20 Liter - Lebensmittel
- Getreide, Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis – 3,5kg
- Gemüse, Hülsenfrüchte – 4kg
- Obst, Nüsse – 2,5kg
- Milch, Milchprodukte – 2,6kg
- Fisch, Fleisch, Eier, bzw. Volleipulver – 1,5kg
- Fette, Öle – 0,357kg
- Hygieneartikel
- Seife
- Zahnbürste, Zahnpasta
- Sets Einweggeschirr & Besteck
- Haushaltspapier
- Toilettenpapier
- Müllbeutel
- Campingtoilette, Ersatzbeutel
- Haushaltshandschuhe
- Desinfektionsmittel, Schmierseife
- Bei Energieausfall
- Kerzen, Teelichter
- Streichhölzer, Feuerzeug
- Taschenlampe
- Reservebatterien
- Camping-, Spirituskocher mit Brennmaterial
- Heizgelegenheit
- Brennstoffe
- Rundfunkgerät, für Batteriebetrieb geeignet oder ein Kurbelradio
- Reservebatterien
Checkliste zum download (BBK)
- persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente
- Schmerz- und fiebersenkende Mittel
- Mittel gegen Erkältungskrankheiten
- Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
- Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
- Elektrolyte zum Ausgleich bei Durchfallerkrankungen
- Fieberthermometer, Splitterpinzette
- Hautdesinfektionsmittel
- Wunddesinfektionsmittel
- Einweghandschuhe
- Atemschutzmaske
- Verbandsmaterial. Alles, was ein DIN 13164-Verbandskasten (Autoverbandskasten) enthält:
- Mull-Kompresse
- Verbandschere
- Pflaster und Binden
- Dreiecktuch
Wichtige Dokumente wiederzubeschaffen kann schwierig, in manchen Fällen gar unmöglich sein. Stellen Sie alle wichtigen Dokumente in einer Dokumentenmappe zusammen und bewahren Sie diese an einem Ort griffbereit auf:
Im Original:
- Familienurkunden (Geburts-, Heirats-, Sterbeurkunden) bzw. Stammbuch
Im Original oder als beglaubigte Kopie:
- Sparbücher, Kontoverträge, Aktien, Wertpapiere, Versicherungspolicen
- Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen, Einkommenssteuerbescheide
- Qualifizierungsnachweise: Zeugnisse (Schulzeugnisse, Hochschulzeugnisse, Nachweise über Zusatzqualifikationen)
- Verträge und Änderungsverträge, zum Beispiel auch Mietverträge, Leasingverträge etc.
- Testament, Patientenverfügung und Vollmacht
Als einfache Kopie:
- Personalausweis, Reisepass
- Führerschein und Fahrzeugpapiere
- Impfpass
- Grundbuchauszüge
- sämtliche Änderungsbescheide für empfangene Leistungen
- Zahlungsbelege für Versicherungsprämien, insbesondere Rentenversicherung
- Meldenachweise der Arbeitsämter, Bescheide der Agentur für Arbeit
- Rechnungen, die offene Zahlungsansprüche belegen
- Mitglieds- oder Beitragsbücher von Verbänden, Vereinen oder sonstigen Organisationen
Eine Checkliste zur Dokumentenmappe finden Sie im Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen.