Wasserschlauch-Arten

Der Landkreis Erlangen-Höchstadt ist die Heimat von zwei verschiedenen Wasserschlauch-Arten:

  • Verkannter/Südlicher/Großer Wasserschlauch (Utricularia australis)
  • Bremis/Zierlicher Wasserschlauch (Utricularia bremii)

Beide Arten sind in der Roten Liste Bayerns als gefährdet bzw. stark gefährdet erfasst, weshalb sich der Landkreis für den Schutz der seltenen und kuriosen Wasserpflanzen einsetzt.

Die Wasserschlauch-Arten sind Fleischfresser. An ihren gefiederten Unterwasserblättern befinden sich Fangblasen, die mittels Unterdruck ihre Beute, meiste kleine Wasserflöhe, in die Blase ziehen. Der Unterdruck entsteht dadurch, dass die Pflanzenzellen Wasser in der Blase nach außen befördern. An der schmalen Seite der Blase befinden sich Fühlborsten und eine Klappe. Berührt beispielsweise ein Wasserfloh eine der Fühlborsten, so bewegt sich die Klappe prompt nach innen und es erfolgt ein Druckausgleich. Dabei handelt es sich um die schnellste bekannte Bewegung im Pflanzenreich. In weniger als zwei Millisekunden wird der Wasserfloh durch das einströmende Wasser in die Blase gesogen, ein Entkommen ist unmöglich. Die Verdauungsdrüsen in der Blase verrichten nun ihre Arbeit und lösen das Tier auf.

Dort, wo Teiche nicht länger intensiv bewirtschaftet werden, verlanden und überwiegend vom nährstoffarmen, sauren Regenwasser der umliegenden Nadelforsten gespeist werden, kann der Wasserschlauch gedeihen. Derartige Teiche werden auch Moorweiher oder Himmelsweiher genannt. Damit diese Lebensräume erhalten bleiben, müssen sie vor dem Austrocknen oder dem Verbuschen geschützt werden, weswegen der Landkreis, in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken, regelmäßige Pflegemaßnahmen beaufsichtigt und beauftragt.

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Dipl. Biol. Marabini, Johannes
Diplom-Biologe
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